Ursprünglich war die
Karsdorfer Eisenbahngesellschaft
nicht mehr als ein Güterbetrieb für das örtliche Zementwerk mit umfangreicher
Lokwerkstatt. Doch schon 1995 konnte man auf der Regionalisierungswelle mitschwimmen und als
Mitunternehmer der DB die 'Hausstrecke' 585 zwischen Artern und Naumburg unter dem Markennamen
Burgenlandbahn übernehmen.
Anfang 2004 driftete die
KEG dann allerdings in die Insolvenz - sie konnte die Rechnungen
für die Benutzung des DB-Netzes nicht mehr begleichen. Offenbar hat man sich übernommen - zuviele
Beteiligungen und Aktivitäten wie Waggonbau haben der
KEG eine nicht zu bewältigende
Verbindlichkeitslawine aufgelastet, und so stehen etliche Fahrzeuge am 09.04.2004 auf dem Gelände
der Karsorfer Einsatzstelle herum - hoffentlich werden sie nicht sinnlos beschädigt - immerhin
sind die Maschinen verglichen mit den Fuhrparks anderer Privatbahnen noch neuwertig, sie stammen
aus Rumänien und wurden dort 'totalrenoviert'. Die ebenfalls dort erworbenen Elektroloks kamen
bislang nie in den Regeleinsatz - totes Kapital, das sich kein Unternehmer leisten kann.
Modellbahn
Die
KEG setzte auch auf moderne Fahrzeuge, man favorisierte den
DWA-Triebwagen LVT/S. Und das war sicher nicht verkehrt, denn im Vergleich zu den anderen
Neubautriebwagen ist dieser Typ geradezu unspektakulär zuverlässig.
Die
Burgenlandbahn, an der die
KEG beteiligt war/ist, wird zunächst weiterverkehren.
Entweder übernimmt die DB diese Verkehre wieder ganz, oder es findet sich, wie bei der Beteiligung
an der Rügener Kleinbahn, ein anderer Anteilnehmer.
In Nebra wartet eine Zuggarnitur mit VT3.18 eine Kreuzung ab, wo sich übrigens zum Zeitpunkt der
Aufnahme, dem 08.04.2004, noch Lichtsignale russischer Bauart befinden.
Hersteller
Ob und wohin der Insovenzverwalter
diese Jung-Lokomotive mit der Nummer 0402 oder ...
Hersteller
... diese V180-Type mit der Nummer 2001
oder ...
Hersteller
... diesen Rottenkraftwagen 9702 weiterverkaufen wird,
stand am 09.04.2004 noch in den Sternen.
Auf diesem Bild ist
KEG-Lok 0702 in Glauchau zu sehen (13.05.2001). Beim Entwurf
zu dieser markamtem Loktype hat sich deren Prager Hersteller Ceskomoravská-Kolben-Danek (CKD) an
amerikanischen Baumustern orientiert, und sie ist in der Tat auch, wie dort üblich, mit
dieselelektrischer Kraftübertragung versehen. Die DDR-Reichsbahn erwarb Anfang der 60er-Jahre 20
dieser 750 PS-Lokomotiven aus dem Nachbarland und bezeichnete sie als V75. Obwohl sich die später
als Baureihe 107 umgenummerten und im Bereich der Rbd Halle eingesetzten Lokomotiven recht gut
bewährten, wurden sie als Splittergattung bis Mitte der 80er-Jahre abgestellt oder an Werksbahnen
abgegeben. So landete die ex-V75 018 zunächst beim Braunkohlewerk Lübbenau und dann beim
Karsdorfer Zementwerk und war somit in der Gründungsmasse der späteren
KEG enthalten. Mit
weiteren sechs zum Teil von der CD stammenden Schwesterloks machte sie sich vor Bauzügen in der
ganzen Republik nützlich.
Modellbahn
Hier noch ein inzwischen historisches Bild,
gemacht im Bahnhof Artern, wo die Tour aus Naumburg endet und der MAN-Triebwagen vor der Rückfahrt
auf Umsteiger aus den Regionalexpressen zwischen Magdeburg und Erfurt wartete (13.02.1999).
Modellbahn